Newsletter Nr. 26 | 18.06.2024
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Grüß dich Markus, im letzten Newsletter habe ich Private Equity und seine Unterkategorie Venture Capital genauer betrachtet. Heute geht es darum, was die Wohlstandsbildner-Strategie von herkömmlichen Firmenbeteiligungen abgrenzt und wo es fließende Übergänge zwischen beiden Welten gibt. |
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Was über Rendite und Risiko entscheidet |
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Der Zeitpunkt der Beteiligung an einem Unternehmen ist entscheidend für die Renditeaussichten von Private Equity, denn: Je früher Investoren einsteigen, desto günstiger ist der Preis für Firmenanteile; entsprechend höher ist die Gewinnspanne im Fall eines erfolgreichen Anteilsverkaufs.
Gleichzeitig wird Private Equity in diesem Fall zu echtem Wagnis- und Risikokapital, da die meisten Firmen die ersten Unternehmensjahre nicht überstehen. Allerdings nimmt das Risiko mit jedem Monat ab, in dem das Unternehmen beweisen kann, dass seine Geschäftsidee aufgeht.
Für Investoren wäre es ideal, wenn sie die Pole-Position einer Wertschöpfungskette einnehmen und sich gleichzeitig sicher sein könnten, dass das Unternehmen am Markt bestehen kann. Die Wohlstandsbildner-Strategie versucht, diesem Ideal so nahe wie möglich zu kommen.
Zwei Beispiele aus dem Portfolio zahlreicher Wohlstandsbildner sollen das verdeutlichen: die Bewirtschaftung von Gewächshäusern und eine Fabrik für Obstsaft. |
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Gründungswagnis minimieren mit Kapitalanlagen in unentbehrliche Projekte |
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Seit vielen Jahrzehnten produzieren viele Unternehmen Gemüse in Gewächshäusern und Fruchtsaftkonzentrat in Fabriken, um den steigenden Bedarf an diesen Produkten zu decken (siehe Grafik unten unter Wissenswertes). Technisch ist beides leicht umzusetzen, und Experten für den Bau und die Betreuung solcher Anlagen gibt es genug. Das „Gründungswagnis“ für Investoren liegt also weniger in der Nachfrage des Angebots oder im Wettbewerb mit Marktteilnehmern, sondern darin, eine entschlossene Investorengemeinschaft zu finden, die das nötige Kapital für diese Projekte aufbringt.
Ist das geschafft, nehmen Investoren als Gründer und Produzenten eine Spitzenposition in diesen Geschäftsfeldern ein – und das ohne größere Gründungsrisiken, da der weltweite Bedarf für diese Produkte gesichert ist.
Die Preise mögen schwanken, aber Gemüse und Fruchtsaft werden sich immer verkaufen lassen. Ein Totalverlust ist also nahezu ausgeschlossen, solange ein Initiator die Unternehmen mithilfe des Investorenkapitals solide aufstellt und führt. |
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Was zählt, ist die Unternehmung nicht das Unternehmen |
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Die Firmen, die in Form von Kommandit- und Aktiengesellschaften für diese Geschäftsideen gegründet wurden, dienen hier nur als Vehikel, um Wohlstandsbildnern eine geordnete und verbriefte Beteiligung an kostbaren Wertschöpfungsketten zu ermöglichen.
Handelt es sich damit nun um Private Equity? Im Wortsinne schon; inhaltlich steht dem aber entgegen, dass die Unternehmen selbst keine nennenswerte Rolle spielen, wenn sie keinen Börsengang, Markenaufbau oder keine steigende Firmenbewertung anstreben. Uns Wohlstandsbildnern geht es um die Teilhabe an der Unternehmung; die Unternehmen selbst ummanteln diese nur. Um die Abgrenzung zwischen der Anlageklasse Private Equity und der Wohlstandsbildner-Philosophie zu vertiefen, hier weitere Gegenüberstellungen auf den Punkt gebracht: |
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Fokus auf Unverzichtbarkeit: Sicherheit durch Bedarf |
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Klassische Private-Equity-Investoren suchen oft nach innovativen oder einzigartigen Unternehmen, die schnell an Wert gewinnen durch diverse Finanzierungsrunden und Erreichen von Meilensteinen in der Firmenentwicklung.
Wohlstandsbildner konzentrieren sich weniger auf neue, sondern auf gesellschaftlich unverzichtbare Wertschöpfungsketten, die eine dauerhaft hohe Nachfrage erfahren. Sie setzen weniger auf Erfinderkraft und Alleinstellungsmerkmale, um im Markt als neu und innovativ hervorzustechen; was zählt, ist die Plausibilität eines Jahrhunderte und Jahrzehnte alten Geschäftsmodells, das tief in der Gesellschaft verankert ist, weil es die Gesellschaft trägt.
Oder wie das alte Investorensprichwort sagt: Spring immer in den Pool, der am meisten Wasser enthält. |
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Werteaufbau und Werteausbau statt Zerschlagung |
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Einige berüchtigte Venture Capitalisten unter den Private-Equity-Investoren drängen oft auf schnelle Gewinne, indem sie Firmen restrukturieren, auseinandernehmen und die Einzelteile gewinnbringend verkaufen – mit dem Ergebnis, dass es am Ende kein Unternehmen und viele Arbeitsplätze mehr gibt.
Die Filmfigur Edward Lewis, gespielt von Richard Gere in „Pretty Woman“, verkörpert diesen Typus „Heuschrecke“, wie der ehemalige Politiker Franz Müntefering ihn einst bezeichnete.
Im Gegensatz dazu verfolgen Wohlstandsbildner nachhaltige Investitionsstrategien. Sie streben danach, Produktivkapital zu schaffen und Arbeitsplätze aufzubauen, um möglichst vielen Beteiligten an der Wertschöpfung eine auskömmliche Perspektive zu bieten.
Übrigens: Zum Happy End des erwähnten Films verwandelt sich Edward Lewis dann auch beinahe in einen Wohlstandsbildner, nachdem er durch die lebensfrohe Vivian geläutert wurde und zum Wertschöpfer konvertierte. |
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Synergie durch Kooperation |
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Wohlstandsbildner schließen sich zusammen, um gemeinsam zu investieren und dadurch Synergieeffekte zu erzielen. Viele kleine Investoren bündeln ihre Kapitalkraft, um wie ein großer Investor aufzutreten. Durch diese Synergie nutzen sie Vorteile und greifen auf Wertschöpfungsketten zu, die normalerweise institutionellen Investoren vorbehalten sind. Traditionelle Private-Equity-Firmen agieren hingegen meist allein oder in kleinen Konsortien. Ihr wichtigster Partner ist nicht der Mensch, sondern Fremdkapital. |
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Ethik als Sicherheitskriterium |
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Wohlstandsbildner treffen Investitionsentscheidungen auf Grundlage ethisch beanstandungsfreier Grundsätze. Das ist weniger idealistisch gemeint, als es klingt: Diese Haltung sorgt nämlich für viel Sicherheit, die spürbare Renditen nicht ausschließt.
Im Gegensatz dazu legen die meisten Private-Equity-Firmen den Fokus auf Rendite, wobei ethische Aspekte entweder nicht zählen oder als werbetaugliche Feigenblätter vorgehalten werden. Es zählt der rein opportunistische Ansatz „Gut ist, was Gewinne bringt.“ Das weiß derzeit besonders der Rüstungs- und Atomkraftindustrie zu schätzen. |
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Die Gefahren des Hebeleffekts durch Fremdkapital |
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Beim Vermögensaufbau auf Pump soll Fremdkapital Gewinne erwirtschaften, das nach Abzug von Zins und Tilgung die Eigenkapitalrendite maximiert. Totalverluste dürfen aber nie ausgeschlossen werden. Wer in so einem Fall sein eingesetztes Kapital verliert und zusätzlich Kredite tilgen muss, kann durch Nachschusspflichten in große Schwierigkeiten geraten – bis hin zur Privatinsolvenz. Deshalb rate ich allgemein davon ab, mit Geld, das einem nicht gehört, Gewinne erzielen zu wollen. Der Hebeleffekt mittels Fremdkapital hat schon viele Börsen-, Immobilien- und PE-Händler in kurzer Zeit reich gemacht, weil viele dieser Geschäfte anfänglich gut verlaufen sind. Geht aber nur eines dieser Geschäfte schief, kann das Investoren für den Rest ihres Lebens ruinieren. |
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Fazit:
Private Equity und Wohlstandsbildner-Equity sind sich ähnlich und verkörpern doch zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze des Investierens: PE hilft Wege zu pflastern, die noch nie jemand gegangen ist, während wir in allen drei Fundamentalsäulen Wege verbreitern, damit sie nicht nur von institutionellen, sondern auch von kleineren Investoren beschritten werden können.
PE-Investoren sind oft Pioniere, die hohe Risiken eingehen, um innovative Unternehmen zum Erfolg zu führen. Wir hingegen entwickeln oft das Gute weiter, um es besser, verfügbar und günstiger zu machen.
Worauf es am Ende ankommt, ist die Rendite und die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintrifft. Die Wohlstandsbildner-Strategie nach dem Vorbild institutioneller Investoren will genau das: die Wahrscheinlichkeit des gewünschten Ergebnisses erhöhen, indem sie Risiken minimiert und Vermögensaufbau planbarer macht.
Wer danach finanziell abgesichert ist, kann Wagniskapital in sein Portfolio mit aufnehmen und als kleiner Business Angel einen wichtigen Betrag leisten. Dafür ist die Säule IV „EAS“ da, die für Erfahrung, Abenteuer und Spaß steht. |
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Der nächste Newsletter erscheint am 2. Juli. Zur Abwechslung zeigt er sich in besonderem Format und fernab der bisher besprochenen Themen. Dabei geht es um nichts weniger als um das Maximum: Es geht um Superlative im Leben allgemein.
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Bleib informiert, Markus, und dein Vermögen wächst durch Weitsicht. |
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Andreas Ogger Wohlstandsbildner |
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The essence of investment management is the management of risks, not the management of returns. Benjamin Graham |
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Der Preis für Orangensaftkonzentrat hat sich seit 2021 fast verdreifacht: |
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Von Milliardären lernen, um Milllionär zu werden: 5 Erfolgsprinzipien institutioneller Investoren |
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