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Newsletter Nr. 21 | 02.04.2024

Grüß dich Andreas,

Due Diligence – ein Begriff, der oft nur mit den großen Teilnehmern in der Finanzwelt in Verbindung gebracht wird; dabei hält er auch für Privatinvestoren entscheidende Weichenstellungen bereit.

Was ist eine Due Diligence und was bringt sie? Wie können wir sie auch ohne Ökonomie-Studium verstehen und für uns nützen?

Schauen wir uns heute vier maßgebliche Elemente einer Due Diligence an, die jeder anwenden kann, wenn er die Trefferquote guter Investitionen in seinem Portfolio erhöhen will. 

Investieren mit Weitblick: Die Rolle einer Due Diligence

In der direkten Übersetzung des englischen Fachbegriffs benennt eine Due Diligence den Prozess der "gebührenden Sorgfalt", also die Erfüllung einer Sorgfaltspflicht, der jeder Investor vor seiner Anlageentscheidung nachkommen sollte.

Sie bezieht sich auf die gründliche Untersuchung und Bewertung der Qualität eines Unternehmens oder einer Investition. Eine Due Diligence ist also eine Entscheidungshilfe für alles, in das man investieren kann in der Hoffnung auf Wachstum und Renditen. Dabei geht es vor allem um die Einschätzung der finanziellen, rechtlichen und operativen Risiken einer Investition.

Für uns Investoren bringt diese Prüfung auch ein tieferes Verständnis und einen inneren Bezug für das jeweilige Investment mit sich, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können – stets in Einklang mit den zentralen Wohlstandsbildner-Elementen

• Säulenstrategie,
• individuelles Investorenprofil,
• Balance im Portfolio und
• den persönlichen Zielen und Bedürfnissen.

Vier Schlüsselindikatoren einer Due Diligence

Ein umsichtiger Privatinvestor stellt sich die Frage: Wie kann ich eine für mich nützliche Due Diligence durchführen, ohne dabei in die Tiefe komplexer Finanzberichte abtauchen zu müssen wie ein Wirtschaftsprüfer? Die Antwort liegt in der Konzentration auf einige Schlüsselindikatoren und Prinzipien.

Schauen wir uns vier davon an – und wenn im folgenden von "Unternehmen" die Rede ist, bezieht das die Prüfung eines Investments, das ja immer auch eine Art Unternehmung ist, mit ein:

1. Diagnose finanzieller Gesundheit: 5 Kennzahlen

Ein guter Startpunkt ist die Analyse der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens. Dazu gehören 5 Kennzahlen, die sich oft schnell und recht einfach herauslesen lassen mithilfe von schon bestehenden oder prognostizierten Zahlen (*siehe Details unten unter Begriffserklärungen):

• Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),
• Eigenkapitalquote
• Verschuldungsquote
• Break-Even-Point (BEP)
• Cash-Burn-Rate

Diese Zahlen geben einen groben, aber für uns weitreichenden Hinweis darauf, wie profitabel und stabil ein Unternehmen ist oder sein will.

2. Das Geschäftsmodell: Einfachheit bevorzugen

Wie verdient das Unternehmen Geld? Ein einfaches, leicht zu verstehendes Geschäftsmodell ist oft ein gutes Zeichen; daher findet sich dieser Aspekt auch im Wohlstandsbildner-Finanzseminar an oberster Stelle der sieben Spotlights eines ausgewogenen, lebendigen Portfolios.

Komplexe Strukturen hingegen können Risiken bergen, die selbst für Top-Analysten nicht offensichtlich sind. Beispiel aus der Gegenwart: Der Kollaps des österreichischen René-Benko-Imperiums wäre viel früher erkannt worden, wäre es nicht so undurchdringlich in über tausend Firmen verschachtelt gewesen.

3. Markt, Wettbewerb und Relevanz: Die Position erkennen

Bewerte, in welcher Marktstellung sich das Unternehmen befindet:

• Ist es führend in seiner Branche?

• Hat das Unternehmen Wettbewerbsvorteile, die schwer oder nur mit viel Geld nachzuahmen sind?

• Ist das Produkt oder die Dienstleistung gesellschaftlich unverzichtbar?

Unter institutionellen Investoren ist Konsens, dass ein Engagement oft vielversprechend ist, wenn ein Unternehmen

1. mit einem erfahrenen Management
2. einen wachsenden Markt adressiert, der
3. gesellschaftliche Relevanz hat und keinen Moden unterworfen ist.

Sind diese drei Faktoren gegeben, ist eine stabile Positionierung wahrscheinlicher. 

Die drei fundamentalen Säulen der Strategie, mit denen wir Wohlstandsbildner arbeiten, enthalten deshalb ausschließlich Projekte, Produkte oder Dienstleistungen, die für das Leben in einer modernen Gesellschaft unverzichtbar sind.

4. Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit

Wie nachhaltig sind die Wachstumsaussichten für eine dauerhaft stabile Position im Markt? "Zukunftsfähigkeit" ist dabei das entscheidende Stichwort.

Hier ein paar Kriterien, die die Zukunftsfähigkeit und -festigkeit unter Beweis stellen:

• Kann das Geschäftsmodell flexibel auf Marktveränderungen reagieren?
• Sind die Einnahmequellen diversifiziert? Oder hängt das Unternehmen von einer einzigen Einnahmequelle ab?
• Ist das Unternehmen in der Lage, technologische Entwicklungen zu integrieren? Z. B. sind bis heute viele Unternehmen ratlos, wie sie KI integrieren und nützen können.
• Verfolgt das Unternehmen eine umweltfreundliche Produktion und nachhaltige Geschäftspraktiken?
• Wird generell auf die soziale Verantwortung des Unternehmens gegenüber Mitarbeitern, Kunden und der Gesellschaft Wert gelegt?
• Kann das Unternehmen mittelfristig einen konstanten und wachsenden Cashflow erwirtschaften?

Bonus: Im 3M-Treffen am 04. April für alle bestehenden Wohlstandsbildner verrate ich meine Quelle, die kostbare Fortbildungen im Hinblick auf Zukunftsfähigkeit anbietet - kostenfrei. 

Fazit:

Eine Due Diligence ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess; schließlich gilt es nicht nur den Anfang einer Reise sorgfältig zu planen, sondern auch ihren Verlauf regelmäßig mit den ursprünglichen Zielen abzugleichen.

Für uns Kleininvestoren bedeutet das, stets am Ball zu bleiben, die Entwicklungen zu verfolgen und das eigene Portfolio gegebenenfalls anzupassen. Das klingt aufwendiger, als es ist: Mit dem Fokus auf wesentliche Aspekte bekommen auch Nicht-Wirtschaftsprüfer schnell ein Gefühl, wie erfolgversprechend eine Unternehmung ist.

Übrigens: Der regelmäßige Besuch von Finanzseminaren, Jahreshauptversammlungen und das Studium von Geschäftsberichten sind beste Gelegenheiten, den Prozess der eigenen Due Diligence anzupassen und zu verfeinern.

Im nächsten Newsletter am 16. April wagen wir mit Schweizer Hilfe einen lehrreichen Blick auf Superreiche. Denn was über sie geschrieben und gesagt wird und wie sie wirklich sind, hat oft wenig miteinander zu tun. 

Bleib informiert, Andreas, und dein Vermögen wächst durch Weitsicht. 

Andreas Ogger
Wohlstandsbildner

🗣 Zitate zum Thema / Berichtigung

The thoroughness of the due diligence process is directly proportional to the success of an investment.

Benjamin Graham

All I want to know is where I'm going to die, so I'll never go there.

Charlie Munger

Berichtigung des Buffett-Zitats in der letzten Newsletter-Ausgabe (danke an Roland für den Hinweis):
Sparen Sie nicht, was nach den Ausgaben übrig bleibt, sondern geben Sie aus, was nach dem Sparen übrig bleibt.

🧠 *Begriffserklärungen

Due Diligence: Die wörtliche Übersetzung kann variieren, je nachdem, wie genau man die einzelnen Bestandteile des Begriffs betrachtet. "Due" kann als "gebührend", "angemessen" oder "fällig" interpretiert werden, während sich "Diligence" auf "Sorgfalt", "Fleiß" oder "Genauigkeit" bezieht.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Das Kurs-Gewinn-Verhältnis zeigt, wie viel Geld Anleger bereit sind, für jeden Euro Gewinn des Unternehmens zu zahlen. Z. B. bedeutet ein KGV von 25, dass der Preis eines Anteils 25 Mal so hoch ist wie der Gewinn pro Anteil am Unternehmen.

Eigenkapitalquote: Die Eigenkapitalquote eines Unternehmens ist der Anteil des Eigenkapitals an der Gesamtfinanzierung des Unternehmens in Abgrenzung zum Fremdkapital.

Verschuldungsquote: Die Verschuldungsquote eines Unternehmens misst das Verhältnis des Fremdkapitals zum Gesamtkapital.

Break-Even-Point (BEP): Mit dem Break-Even-Point decken die Gesamteinnahmen die Gesamtausgaben und das Unternehmen beginnt, Profit zu erwirtschaften. Diese Kennzahl hilft Investoren das Risiko und die Zeit bis zur Rentabilität des Projekts einzuschätzen.

Cash-Burn-Rate: Sie gibt an, wie schnell ein Unternehmen sein Kapital verbraucht, bevor es profitabel wird. Für neu aufzubauende Wertschöpfungsketten ist diese Kennzahl von großer Bedeutung, weil sie aufzeigt, wie lange eine Unternehmung durchhalten kann, bis es entweder zusätzliches Kapital benötigt oder beginnt, Cashflow zu generieren. 

🗓️ Öffentliches live Webinar 2024

Kostenfreies live Webinar für Wohlstandsbildner-Interessenten
Andreas führt in die Säulenstrategie nach institutionellem Vorbild ein:

Sonntag, 07. April, 11.00 Uhr

🎓 Investorenausbildung 2024

Live Online-Seminare 

Stufe 2: Advanced

• 08. Juni
• 20. Juli

Präsenzseminare 

Stufe 3: Expert

• 13. April - München

• 28. September - Stuttgart

🎙️ Der Wohlstandsbildner-Podcast

Nr. 101 Der Mannheimer Fondskongress 2024
Über den ungesunden Einheitsbrei der Finanzbranche und wie wir ihn überwinden können:
Eröffnungsvortrag eines ehemaligen Bundesbank-Präsidenten| Der Segen einer Strategie | Finanzanlagenvermittler – ein Volk nicht sonderlich gesunder Menschen? | Eine Wirtschaftsweise im Interview auf der Wiese eines Architekten | Über die Kraft einer Investorengemeinschaft. 

💰 Das Wohlstandsbildner-Buch

Von Milliardären lernen, um Milllionär zu werden:

5 Erfolgs­prinzipien institutio­neller Investoren

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